Sonntag, 12. September 2021

REZENSION: "Love with Pride" von Lea Kaib

 


Titel: Love with Pride
Autor: Lea Kaib
Preis: 13,00
€ (Print); 9,99€ (E-Book)
Link zum Buch: Love with Pride
  Bewertung: ★★

Vielen Dank an den Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar. 

Inhalt: 

"Neue Stadt, neues Ich: Als die introvertierte Stella ihr Studium am College in Haydensburgh beginnt, ist sie froh, ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Sie möchte nicht länger die unbeliebte, unsichtbare Außenseiterin sein. Dieses Mal wird alles anders, dieses Mal wird sie Freund*innen finden und ganz sie selbst sein können. Dann trifft sie auf Ellie, die so ganz anders ist als sie selbst - impulsiv, immer fröhlich -, und ihr ganzes Leben steht plötzlich Kopf. Denn diese Freundschaft fühlt sich nach mehr an, so etwas hat Stella noch nie erlebt." 

Meine Meinung:

Lea Kaib verfolge ich schon länger auf ihrem Instagram Account @liberarium und habe dementsprechend sofort mitbekommen, als sie den Verlagsvertrag für ihren Debütroman unterschrieben hat. Ehrlich gesagt bin ich sehr skeptisch gewesen, was das Buch betrifft. Vermutlich, weil ich schon wieder in kürzester Zeit nach dem Erscheinungstermin unfassbar viele fünf Sterne Rezensionen gesehen habe, aber alle nur von Freund*innen und Kolleg*innen von Lea waren. Das macht mich irgendwie immer stutzig, weil es doch schon sehr seltsam wirkt, wenn Freund*innen es alle in den Himmel loben. 

Trotzdem bin ich ohne eine zu hohe Erwartungshaltung ans Buch rangegangen und muss leider sagen, dass es mich doch schon sehr enttäuscht hat.
Erwartet habe ich ein Buch in dem die LGBTQ+ Community gut repräsentiert wird, in dem es darum geht, wie Stella zu sich selbst und zu ihrer Sexualität findet, wie Stella und Ellie sich verlieben und sich ggf. vor anderen outen müssen/wollen. Leider muss ich sagen, dass es in dem Buch kaum um die genannten Dinge geht. Ellie geht offen mit ihrer Homosexualität um, während Stella sich noch keiner Sexualität so richtig zugehörig fühlt. Das wurde jedoch nur am Rande erwähnt, denn hauptsächlich ging es in dem Buch darum, dass Stella Mitglied der Studentenverbindung werden möchte. 
Meiner Meinung nach hat die Handlung sich fast nur darauf beschränkt und das Buch doch sehr langatmig gemacht. 
Ich hätte mir einfach viel mehr Details über die Beziehung zwischen den Beiden und den Weg zur Selbstfindung gewünscht, immerhin wurde das Buch damit geworben, dass man endlich in einem Roman mehr Diversity und LGBTQ+ Repräsentation bekommt. Dann erwarte ich einfach, dass das im Vordergrund steht.

Stella und Ellie sind mir als Protagonisten leider sehr flach geblieben. Viele Wiederholungen sollten dem Leser Stella näherbringen, doch wenn andauernd erwähnt wird, dass Stella vegan lebt, dann nervt es ab einem gewissen Punkt, weil man diese Info bereits wusste. Hier hätte ich mir wesentlich mehr Tiefe bei den Charakteren gewünscht. 
Was man über Stella weiß: Sie ist introvertiert und hat soziale Ängste. 
Doch leider hat sie oft nicht so gehandelt. Oft hatte ich das Gefühl, dass sie absolut extrovertiert und mutig ist. Sie hat so oft widersprüchlich gehandelt und im nächsten Satz wurde dann wieder erwähnt, dass sie unglaublich viel Angst hat. Davon hat man nur leider gar nichts gespürt. Ich fand das Thema der sozialen Ängste leider nicht gut ausgearbeitet.

Der Schreibstil ließ sich flüssig und schnell lesen, was ich wirklich gut fand. Ob man in fiktiven Büchern gendern muss, muss jeder für sich selbst entscheiden. Prinzipiell habe ich nichts dagegen, doch ich finde, dass es den Lesefluss stört und in fiktiven Romanen nicht unbedingt nötig wäre. Das ist aber nur meine persönliche Meinung! 

Die Kapitel "Danach" habe ich jedoch als sehr unnötig empfunden und hier habe ich besonders gemerkt, dass der Schreibstil von Lea Kaib noch nicht so gut ausgereift ist. Es wirkte leider sehr gezwungen poetisch und meiner Meinung nach haben die Szenen keinen Sinn zur Geschichte beigetragen. 

Für mich persönlich ist das Buch leider ein Flop, da meiner Meinung nach viel mehr Potential in der Geschichte gesteckt hätte. Daher gibt es von mir leider nur zwei Sterne. 

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