Sonntag, 18. April 2021

REZENSION: "Das Lied der Nacht" von C. E. Bernard

 


Titel: Das Lied der Nacht
Autor: C. E. Bernard
Preis: 15,00€ 
(Print); 12,99€ (E-Book)
Link zum Buch: Das Lied der Nacht
  Bewertung: ★★★★


Vielen Dank an den Penhaligon Verlag und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar. 


Inhalt: 

"Das verschneite Königreich Schur kennt zwei Gesetze: Entzünde in der Nacht kein Feuer, und sprich in der Nacht kein Wort. Und niemals, niemals darfst du in der Dunkelheit singen. Denn sonst folgen die Schatten deinem Lied, und sie werden dich töten... 

Weyd ist ein Wanderer, ein einsamer Wolf, der nur selten die Gesellschaft von Menschen sucht. Einzig die Bardin Caer ist seine Vertraute, die nicht nur mit ihrer Laute meisterhaft umzugehen vermag, sondern auch mit ihrer Streitaxt. Es ist ausgerechnet die Nacht von Weyds und Caers Zusammentreffen, in der es in einem nahe gelegenen Dorf zum Massenmord kommt: Monströse Schatten treten aus der Dunkelheit und schlachten die Menschen ab. Was niemand ahnt: Die dunklen Nächte sind gekommen, in denen das Blut der Menschen fließen wird. Weyd und Caer sind die Einzigen, welche die Schatten zurücktreiben können - falls sie das Lied der Nacht erlernen..."

 

Meine Meinung:


 Obwohl mich der erste Band ihrer ersten Reihe "Palace of Glass" nicht überzeugen konnte, wollte ich C. E. Bernard mit ihrer neuen Fantasy-Saga eine zweite Chance geben, immerhin habe ich bereits bei ihrer vorherigen Reihe bemerkt wie unfassbar komplex und bildgewaltig die Autorin schreiben kann. Daher bin ich sehr glücklich, dass der Verlag mir "Das Lied der Nacht" als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat und ich bin auch froh, dass ich der Autorin noch eine zweite Chance gegeben habe, denn das Buch konnte mich - bis auf ein paar Kleinigkeiten - unfassbar begeistern.  

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich auf den ersten ca. 100 Seiten große Probleme hatte in die Geschichte reinzukommen. Nach einem wortgewaltigem, poetischem Vorwort/Prolog, folgte ein erstes Kapitel in dem man direkt in die Geschichte geworfen wurde. Es fiel mir schwer mit dem Schreibstil zurechtzukommen, der sehr anders und außergewöhnlich ist. Vor allem hatte ich Probleme damit die Charaktere teilweise auseinanderzuhalten, denn anstatt "Weyd" oder "Caer" zu sagen (oder andere Namen der Nebencharaktere) wurden sie mit ihrer Funktion angesprochen, also "Wanderer", "Bardin" und z.B. noch "Baron". So fiel es mir schwer der Geschichte am Anfang zu folgen, doch nach dem ersten Drittel des Buches habe ich meinen Platz in der Geschichte gefunden und war dann absolut begeistert von diesem Schreibstil. 

Der Weltenaufbau ist sehr komplex, doch die Karte am Anfang des Buches hilft ungemein. Auch hat es mich sehr gefreut, dass man einen QR-Code scannen konnte und Bonusmaterial bekommen hat, unter anderem die Karte in Farbe. Das hat mir den Verlauf der Geschichte unheimlich erleichtert, da ich viel leichter nachvollziehen konnte, wo die Charaktere sich befinden und wo sie hin wollen. 

Generell ist die Handlung sehr komplex, was C. E. Bernard aber mit vielen Erklärungen gut gelöst hat, ohne dass der Leser sich von der Informationsflut erschlagen fühlt. Ich finde die Idee hinter der Geschichte einfach grandios, denn so etwas habe ich noch nie gelesen und es freut mich immer, wenn auch im Fantasy noch neue Ideen entstehen, die man mit nichts anderem vergleichen kann.
Man muss hierzu noch sagen, dass das Buch sehr brutal ist. Das muss einem bewusst sein, beim Lesen. Es werden Menschen getötet und es wird kein Blatt vor den Mund genommen. Für mich persönlich ist es normal, dass man sich auf sowas bei High Fantasy einstellen muss, aber da viele davon überrascht werden könnten, möchte ich es an dieser Stelle erwähnen. 

Das Ende ist relativ offen gehalten, was natürlich neugierig auf Band 2 macht. Ich glaube, dass die Geschichte in der Fortsetzung erst richtig losgeht und freue mich da schon wahnsinnig drauf. 

Das Buch ist definitiv eine Leseempfehlung von mir, aber man muss mit einem komplexen Schreibstil und einer komplexen Handlung zurechtkommen. Und vor allem mit der Brutalität in diesem Buch. Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob der Schreibstil euch zusagt, dann lest die Leseprobe, denn da kriegt man schon einen guten Einblick, wie ich finde. 

Von mir gibt es wegen des holprigen Starts vier Sterne und ich freue mich auf Band 2, der zum Glück schon im Sommer erscheint.


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