Montag, 1. Februar 2021

REZENSION: "Die Mitternachtsbibliothek" von Matt Haig

 


Titel: Die Mitternachtsbibliothek
Autor: Matt Haig
Preis: 20
€ (Print); 17,99€ (E-Book)
Link zum Buch: Mitternachtsbibliothek
  Bewertung: ★★★★★


Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar. 

Inhalt: 
"Stell dir vor, auf dem Weg ins Jenseits gäbe es eine riesige Bibliothek, gesäumt mit all den Leben, die du hättest führen können. Buch für Buch gefüllt mit den Wegen, die deiner hätten sein können.
Hier findet sich Nora Seed wieder, nachdem sie aus lauter Verzweiflung beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen. An diesem Ort, an dem die Uhrzeiger immer auf Mitternacht stehen, eröffnet sich für Nora plötzlich die Möglichkeit herauszufinden, was passiert wäre, wenn sie sich anders entschieden hätte. Jedes Buch in der Mitternachtsbibliothek bringt sie in ein anderes Leben, in eine andere Welt, in der sie sich zurechtfinden muss. Aber kann man in einem anderen Leben glücklich werden, wenn man weiß, dass es nicht das eigene ist?"

Meine Meinung:

Vorweg: Ich bin absolut sprachlos. 
Matt Haig hat mich mit seinen Worten sprachlos gemacht. 
Deswegen fällt es mir schwer meine Meinung zu diesem Buch in Worte fassen. 
Aber ich versuche es. 

Nachdem der Klappentext und auch der Titel von einer "Bibliothek" sprach, war mir klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss und dieses mein erster Matt Haig Roman werden würde. An dieser Stelle möchte ich dem Droemer Knaur Verlag danken, dass sie mir dieses Buch zum Rezensieren zur Verfügung gestellt haben. Ich habe mich sehr gefreut. Dies beeinträchtigt jedoch nicht meine Meinung zum Buch. 
 
Ich habe dieses Buch angefangen, da war es recht spät und ich wollte eigentlich nur schnell reinlesen und schauen, wie mir der Schreibstil gefällt. Die Belohnung hierfür waren meine Tränen, die unaufhaltsam über mein Gesicht gelaufen sind. Schon auf den ersten zehn Seiten hat Matt Haig mich so wahnsinnig mit seinen Worten berührt, dass ich mich parallel auf kein anderes Buch mehr konzentrieren konnte. Ich musste das Buch zwischendurch immer wieder weglegen, weil ich unfassbar weinen musste. 

Dieses Buch ist heftig. Auf emotionale Ebene gesehen. Ich habe schon anhand des Klappentextes damit gerechnet, dass es keine einfache Lektüre werden würde, aber niemals hätte ich damit gerechnet, dass ich so emotional werde.  

Allein diese Kreativität hinter dieser Geschichte, eine Bibliothek als Zwischenwelt zwischen Leben und Jenseits zu benutzen, hat mich so sehr überzeugt und umgehauen.  

TRIGGERWARNUNG! 
Die Themen Suizid, Depressionen, Selbstzweifel werden in diesem Buch bis ins kleinste Detail behandelt. Selbst ich, die mit keinem dieser Themen jemals in Berührung gekommen ist, hat mit der Schwere der Thematik zu kämpfen gehabt. Außerdem fand ich es beängstigend wie viele gedankliche Parallelen ich zu Nora hatte, ohne selbst depressiv zu sein.  
Das Buch regt definitiv zum Nachdenken an. Man hinterfragt sein Leben, fragt sich ob man glücklich ist oder ob man etwas ändern möchte und tatsächlich überlege ich aufgrund dieses Buches ob ich in diesem Jahr einen neuen Schritt in meinem Leben wagen möchte, weil ich hoffe mir damit einen Traum erfüllen zu können. 
 
Matt Haig hat aber auch gezeigt, auf was es im Leben ankommt und dass man nicht tausende Sachen braucht oder erreichen muss, um glücklich zu sein. Man sollte nicht nach dem Sinn des Lebens fragen, denn einen speziellen Sinn gibt es nicht. Man sollte sein Leben einfach leben. 

Es wird definitiv nicht mein letzter Roman von Matt Haig gewesen sein und ich empfehle dieses Buch jedem, der auf schwerere Kost steht und kein Problem mit einer erdrückenden Stimmung in Büchern hat. Für mich ist dieses Buch ein absolutes Highlight, das ich bestimmt nicht zum letzten Mal gelesen habe. Demnach gibt es von mir volle fünf Sterne. 
Lest es einfach. Lest es. 



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