REZENSION: "Der Orden des geheimen Baumes" von Samantha Shannon

 

Titel: Der Orden des geheimen Baumes - Die Magierin
Autor: Samantha Shannon
Preis: 20€ (Print); 15,99€ (E-Book)
Link zum Buch: Die Magierin

  Bewertung: ★★★,5

Vielen Dank an den Penhaligon Verlag/Random House und ans Bloggerportal für das Rezensionsexemplar. 

Inhalt: 

In ihrem epischen Fantasy-Roman „Der Orden des geheimen Baumes“ hebt Samantha Shannon das Genre auf die nächste Stufe. Mächtige Frauen lenken und beeinflussen das Schicksal ihrer Welt, ob als Königin, Magierin oder Drachenreiterin. Doch die Welt ist geteilt: Während im Westen alle Drachen als absolut böse verdammt werden, werden diese im Osten als göttergleiche Wesen verehrt. Trotz dieser gegensätzlichen Weltanschauungen müssen die Menschen des Ostens und des Westens zusammenarbeiten, als ein riesiger bösartiger Drache aus der Vergangenheit wieder aufersteht. Drei starke Frauen nehmen die Herausforderung an, die Bewohner beider Reiche zu vereinen, um die Menschheit zu retten …

Meine Meinung: 

Samantha Shannon kennt man vielleicht von der Reihe "The Bone Season", die ich jedoch bisher nicht gelesen habe. Ihr neuer Fantasyepos "Der Orden des geheimen Baumes" hat mich jedoch sehr angesprochen, weil ich alles rund um Drachen liebe und gespannt war, was für eine Welt sie hier erschaffen hat. 

"Der Orden des geheimen Baumes" ist im englischsprachigen Raum ein Einzelband, der jedoch aufgrund der Seitenanzahl im Deutschen in zwei Bücher aufgeteilt wurde. Meiner Meinung nach ist das genau die richtige Entscheidung, da man sich dann eher an das Buch herantraut, als wenn es über 1000 Seiten hat. Bekanntlich schrecken einen die dicken Bücher doch eher mehr ab, als ein 500-600 Seiten langes Buch.  

Das Cover von den Büchern ähnelt sich sehr, bis auf die Farbe. Band 1 ist gelb und Band 2 ist blau. Auf beiden Covern ist ein Drache zu sehen, der eine elementare Rolle in diesem Buch spielt. Ich muss sagen, dass das Cover wirklich atemberaubend aussieht und ein echter Blickfang im Regal ist. Für alle Drachenliebhaber ist dieses Buch definitiv ein Augenschmaus. 

Das Buch hat anfänglich meine ganze Konzentration verlangt, denn der Schreibstil ist sehr poetisch und ausschweifend. Die Sprache in diesem Buch erinnert ein wenig an die mittelalterliche Zeit und es ist definitiv im High Fantasy Bereich anzusiedeln. Wer hier eine locker leichte Fantasygeschichte erwartet, der wird stark enttäuscht. Es ist anspruchsvoll, komplex und man muss definitiv dran bleiben, um nicht den Faden zu verlieren. Allerdings habe ich nach knapp 150 Seiten endlich den Einstieg in die Handlung gefunden und habe angefangen mich richtig für die Charaktere zu interessieren und vor allem habe ich so langsam angefangen die komplexe Welt zu verstehen. Hierbei helfen die zwei Karten im Buch ungemein, um sich zu orientieren und zu verstehen, wo genau man sich während der Handlung befindet. 

Die Kapitel spielen immer mal wieder im Osten, Süden oder im Westen. Da muss man zuerst auch erstmal durchsteigen, welche Charaktere in welchem Teil der Welt eine Rolle spielen, aber nach einem Drittel des Buches hat man das soweit durchschaut. Dann nimmt die Handlung richtig an Fahrt auf. 

Jedoch gibt es leider immer wieder Szenen die weniger spannend und stattdessen ein wenig zäh sind. Ich habe mich zwischendurch dabei erwischt, wie die Gedanken abgeschweift sind und ich Seiten nochmal lesen musste, um dem weiteren Handlungslauf zu folgen. 

Ich finde man merkt, dass dieses Buch als Einzelband ausgelegt ist, denn im letzten Drittel des Buches geht es erst so richtig los und man fliegt durch die letzten Seiten. Wenn der Höhepunkt dann erreicht ist, ist das Buch (zumindest im Deutschen) beendet und man muss sich Band 2 zulegen, um weiterlesen zu können. 

Allerdings kann ich bei der Dicke des englischen Buches wirklich verstehen, wieso es aufgeteilt wurde.

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Manche Charaktere erschienen mir noch ein bisschen blass, aber ich hoffe, dass man diese im zweiten Band noch mehr kennenlernt. Besonders mochte ich Tané und Königin Sabran, weil es tolle und starke Persönlichkeiten gewesen sind. 

In diesem Buch sind auch einige unerwartete Handlungsstränge passiert, die ich so nicht habe kommen sehen. 

Mir hat das Buch generell echt gut gefallen, aber aufgrund der Startschwierigkeiten und ein paar zähen Momenten gebe ich dem Buch gute 3,5 Sterne. 

Ich freue mich aber auf die Fortsetzung, weil ich jetzt so richtig in der Geschichte gefangen bin und ich es kaum erwarten kann wie dieser Fantasyepos ausgeht. 

Übrigens gibt es am Ende des Buches ein ausführliches Glossar, für alle, die wie ich Probleme beim Reinkommen oder Folgen der Handlung haben. Leider ist mir das Glossar erst viel zu spät aufgefallen.