Titel: Der fürsorgliche Mr. Cave
Autor: Matt Haig
Preis: 20,00€ (Print); 17,99€ (E-Book)
Link zum Buch: Mr. Cave
Autor: Matt Haig
Preis: 20,00€ (Print); 17,99€ (E-Book)
Link zum Buch: Mr. Cave
Bewertung: ★★★,5
Vielen Dank an Droemer Knaur für das Rezensionsexemplar.
Inhalt:
"Wie weit geht ein Vater, um seine Tochter vor der Welt zu schützen?
Seine Tochter Bryony ist alles, was dem Antiquitätenhändler Terence Cave nach dem tragischen Tod seines Sohnes noch geblieben ist. Getrieben von der Angst, auch sie zu verlieren, konzentriert er sich von nun an ganz darauf, sie zu beschützen. Doch damit sperrt er Bryony mehr und mehr in einen Käfig, der ihr die Luft zum Atmen raubt. Als Terences Regeln immer strenger werden, bahnt sich eine Katastrophe an."
Meine Meinung:
"(...) auch wenn mir plötzlich etwas klar geworden war. In meinem Leben gab es so vieles, das mir kostbar war und das ich trotzdem überhaupt nicht schützte." - S. 24
Wer ein Buch zur seichten Unterhaltung für Zwischendurch sucht, ist bei Matt Haigs "Der fürsorgliche Mr. Cave" definitiv falsch. Wer dieses Buch liest, braucht eine Weile dafür. Nicht, weil es viele Seiten hat - denn das hat es nicht. Nicht, weil es klein geschrieben oder eng bedruckt ist - denn das ist es nicht. Sondern, weil es schwere Kost ist.
Bereits der Anfang des Buches geht unter die Haut und hat mir eine Gänsehaut beschert. Bereits am Anfang hab ich mich gefragt, ob ich das Buch überhaupt bewerten kann, weil es keine Thematik zum Bewerten ist. Das Thema ist klar: Der Tod ist schrecklich und kommt oft plötzlich. Und der Tod von geliebten Menschen verändert sicherlich jeden von uns.
Auch wenn die Thematik mit dem Klappentext deutlich wird, hätte ich mir am Anfang eine Triggerwarnung gewünscht. Einfach für Menschen, die nach dem Buch greifen, ohne sich die Rückseite durchzulesen und ohne Matt Haigs andere Bücher zu kennen. Für diese Menschen könnte schon der Anfang ziemlich triggernd sein.
"Wie jede Geschichte hat auch jedes Leben mehrere Wendepunkte. Oft sind sie klar als solche markiert. (...) Manchmal ist der Wendepunkt weniger klar umrissen. Irgendetwas verändert sich, und vielleicht spüren wir es sogar, aber die Ursache bleibt so unsichtbar, als würde sich die Windrichtung ändern."
- S. 38
Mr. Cave verliert seinen Sohn. Und dann? Ja, dann hat er Angst auch noch seine Tochter zu verlieren. Sie ist alles, was ihm geblieben ist und ich habe mich beim Lesen so oft gefragt, ob man selbst so handeln würde wie er. Aber ehrlich: Ich weiß es nicht.
Und das macht es so schwer für mich das Buch zu bewerten, weil ich nicht in der Situation wie Mr. Cave stecke und ich mir nicht zumute, sein Handeln zu bewerten.
Sicherlich ist es an einigen Stellen grenzwertig und er macht alles falsch, was man falsch machen kann. Aber vielleicht würde man selbst genauso oder ähnlich handeln.
Matt Haig hat mit seinem außergewöhnlichen Schreibstil dafür gesorgt, dass ich jeden Satz hinterfrage und zwischen den Zeilen lese. Es steckt unfassbar viel darin, was man sich als Leser*in zu Herzen nehmen sollte. So viel Wahrheit, so viel Schmerz, so viel WARUM.
Und trotzdem hat es sich zwischendurch gezogen. Trotzdem sehe ich das Buch kritisch, sehe die Handlungen darin kritisch und weiß nicht genau, wie ich es bewerten soll.
3,5 Sterne klingen für manche schlecht.
Es war kein Highlight. Aber auch kein Flop. Es war besser als 3 Sterne, weil 3 Sterne Durchschnitt sind und das Buch ist besser als der Durchschnitt, aber eben keine 5 Sterne wert, weil es schwierig ist.
Ob ich das Buch weiterempfehlen würde? Ja.
Ob ich es weiterempfehlen würde, weil es ein Highlight ist? Nein.
Aber jeder sollte sich ein eigenes Bild machen.
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